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Steinerne Rinne

Steinerne Rinnen, auch „wachsende Steine“ genannt, entstehen durch Kalkabscheidungen aus fließendem Wasser. Normalerweise gräbt sich ein Bach durch die erosive Kraft des fließenden Wassers sein Bett. Bei Steinernen Rinne, einem seltenen Spiel der Natur, dagegen wird durch Kalkabscheidung das Bachbett erhöht. Das Bächlein fließt schließlich auf einem Damm.

Die Quelle der Steinernen Rinnen hier bei Rohrbach entspringt zwischen Opalinuston und Eisensandstein (Braunjura). Das stark kalkhaltige Wasser hat im Laufe von Jahrhunderten den Kalk tuffartig abgesetzt und einen Damm von teilweise über 1 Meter Höhe gebildet. Besondere Bedeutung kommt dabei auch der Mitwirkung von Pflanzen, insbesondere Algen, zu.

Ein großer Teil des Tuffs dürfte anorganisch entstanden sein. Recht intensiv ist die Tuffbildung dort, wo das Wasser besonders stark in Bewegung ist, da hier die Mischung des Wassers mit Luft besonders ausgiebig ist und dabei sehr viel CO2 an die Luft abgeben wird und es zur Kalkfällung kommt.

Haupttuffbildner des Dammes sind Moose, die großporigen und lückigen Tuff entstehen lassen. Bei der eigentlichen Rinne ist die phytogene Fällung des Kalkes für die Tuffentstehung ausschlaggebend. Die Ausbildung des Bachbettes ist Algen vorbehalten, die dort einen dichten wasserundurchlässigen Tuff bilden.

Das jährliche Wachstum der Tuffe und somit der Rinne ist recht unterschiedlich und hängt von der Pflanzenart und der Anzahl der Pflanzen ab. Im Durchschnitt kann man jedoch mit einem jährlichen Zuwachs von zwei bis drei Zentimeter rechnen.

Steinerne Rinne (1983)

Steinerne Rinne (1983)